Luise war eine Frohnatur, die als Halbwaise von ihrer klugen wie verständnisvollen Großmutter erzogen wurde. Als preußische Königin blieb sie ihrem unbefangenen Wesen treu. Das war ein Schlüssel zu ihrer Popularität. Die Vermählung Luises mit dem preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm III. 1793 galt als Liebeshochzeit, sie brach mit der Tradition bloßer Zweck-Heiratspolitik. „Ohne Zwang“ wollte sie auch „die Liebe der Untertanen“ gewinnen. Auf Etikette gab Luise wenig und brachte frischen Wind in die Schlösser von Berlin und Potsdam. Durch ihr Temperament und ihre Entschlussfreudigkeit vermochte sie, die Schwächen ihres Gatten auszugleichen. Sie mischte sich hinter den Kulissen in die Politik ein, ermunterte ihren Mann zu Reformen. Ihre Schönheit und Anmut beeindruckten nicht nur Luises adeliges Umfeld, sondern auch viele Bürger. Sie wirkte natürlich, pflegte offene Umgangsformen, das Volk suchte ihre Nähe, und sie ging auf die Menschen zu.